CELLO AUF ABWEGEN
– Eine musikalische Weltreise –
08. April
2016, 19.00 Uhr

Joanna Sachryn
Joanna Sachryn wurde in eine Musikerfamilie geboren und debütierte nach vierjährigem Cellounterricht unter großem Interesse der polnischen Öffentlichkeit mit dem Edward Lalo-Konzert. Im Alter von 16 Jahren reiste sie mit den Jeunesses Musicales nach Paris und London, wo sie der „Observer“ bereits für ihre große Expressivität pries.

Neben Musikstudium, Gymnasium und zahlreichen Konzerten als Solistin übernahm Joanna Sachryn im Alter von 17 Jahren die Position der Solocellistin an der Stettiner Oper. Gleichzeitig gewann sie Preise bei zahlreichen nationalen Wettbewerben.

Foto: © Gerd Pfeiffer

Obwohl der ‚Eiserne Vorhang‘ dies massiv erschwerte, nahm sie daraufhin ein Studium bei Gerhard Mantel in Frankfurt am Main auf, das sie in der Solistenklasse abschloss, woraufhin sie sich zwei Jahre lang bei William Pleeth in London weiterbildete, dem Lehrer von Jacqueline du Pré. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin der Villa Musica in Mainz.

Die Repertoirestudien bei Mstislav Rostropovich prägten ihre weitere Entwicklung ebenso wie die Zusammenarbeit mit führenden Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit, etwa Nikolaus Harnoncourt, Sir Georg Solti und Rudolf  Barscha.

Ihm, aber auch der Freundschaft mit Krzysztof Meyer, verdankt Joanna Sachryn insbesondere ein tiefes Verständnis der Musik von Dmitri Schostakowitsch.

Walter Schreiber
Walter Schreiber studierte bei Tibor Varga in Detmold und Sion wie auch am berühmten Moskauer Konservatorium bei Semion Snitkowski und David Oistrach.

Er war Konzertmeister des Stuttgarter Kammerorchesters und zwei Jahre später Konzertmeister im Württembergischen Kammerorchester Heilbronn. Nach seiner Mitwirkung im Orchester der Berliner Philharmoniker wurde er erster Geiger im WDR – Sinfonieorchester Köln. 1983 bis 2001 spielte er regelmäßig im Orchester der Bayreuther Festspiele.

Die enge Zusammenarbeit mit Daniel Barenboim, Sir Georg Solti, Andre Previn  und James Levine prägten bedeutend sein musikalisches  Verständnis. Seit Beginn seines musikalischen Weges widmet sich Walter Schreiber seiner Passion – der Kammermusik. 1983 gründete er das mittlerweile international renommierte Kölner Klaviertrio und  übernahm 2003 die Leitung des Deutschen Radio Kammerorchesters.

Als gefragter Gast musiziert er verschiedenen namhaften Ensembles in Europa, Amerika und Asien. Walter Schreiber gibt regelmäßig Meisterkurse für Violine und Kammermusik in Europa , Asien und Südamerika.

Cello auf Abwegen
Sachryn-und-SchreiberMit ihrem Programm „Cello auf Abwegen“ treten Joanna Sachryn am Violoncello und Walter Schreiber eine musikalische Weltreise an, die sie von Bach und Duport über Reger und Henze bis zu Bacewicz und Kodaly führt.

Witzige und unterhaltsame Begebenheiten aus dem Leben der Cellisten, oder auch eines Stradivari-Cellos vorgetragen von Walter Schreiber, sorgen für Heiterkeit im Publikum.

Wie ein selbstbewusster Jungprinz stürzt ein in das Geschehen der Celloklang mit der C-Dur Passage des Präludiums der 3.Suite von Johann Sebastian Bach.

Max Reger schrieb die Cellosuiten 1913 in einem großen musikalischen Gestus und dem cantablen Charakter des Cellos würdig.

Hans Werner Henze schuf in seiner Serenade für Cello solo (1949) mit nur wenig Mitteln Sätze von herrlich unterschiedlichen Charakter und Stimmungen. Henze hat sie als Bühnenmusik zu Shakespeares „Was ihr wollt“ entworfen. Seine Musik zeichnet sich durch Farbigkeit und starkes Espressivo.

Jean Louis Duport (1749- 1819) gehörte zu den Cellovirtuosen seiner Zeit. Neben seinen Tätigkeiten als Cellist der Hofkapelle und Lehrer von Friedrich Wilhelm II in Berlin oder des Napoleons in Paris bewies er immer wieder aufs Neue seine Virtuosität auf dem Instrument bis in das hohe Alter. Duport gebührt das Verdienst die Cellotechnik um Meilensteine entwickelt zu haben, mit der Gültigkeit in seinen Grundzügen bis in die heutige Zeit.
Seine Etüden, die für Generationen von Cellisten eine pädagogische Bedeutung haben, zeugen von Duports großer melodischer Fantasie.

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Foto: © Gerd Pfeiffer

Auf ihren Reisen interessiert sich Joanna Sachryn nicht nur für die Länder, Kulturen und Sprachen, aber auch für die Volkslieder. Im Programm eine kleine Auswahl, die in der hochvirtuosen, stilisierten „Polnischen Caprice“ der wichtigsten polnischen Komponistin des 20 Jahrhunderts – Grazyna Bacewicz mündet.

Das Programm schließt Joanna Sachryn mit dem fulminanten Ersten Satz aus der Solo-Sonate op.8 von Zoltán Kodály.

weitere Informationen: www.joannasachryn.com